Der verstorbene hat kein Geld auf sein Konto und muss ja unter die Erde gebracht werden,da muss sicher doch mein Vater etwas dazu geben? außerdem hat er einen Kredit noch auf das Haus zu laufen,muss mein Vater dafür einsprichen? Muss dazu sagen mein Vater hat Jahre kein Kontakt zu ihm gehabt!
Wenn dein Onkel keine Frau und Kinder hatte, dann ist dein Vater und die evtl. weiteren Geschwister deines Vaters die Erben. Erfährt man vom Erbe (in der Regel durch eine Testamentseröffnung), hat man 6 Wochen Zeit zu prüfen (um Bankkonten einsehen zu können, braucht man dann den Erbschein, der durch das Gericht ausgestellt wird), ob man das Erbe annehmen will oder wie es sich in eurem Fall anhört, besser ausschlägt, wenn man dadurch nur Kosten/Schulden erben würde. Schlägt man das Erbe allerdings aus, dann kommt der Nächste der gesetzlichen Erbfolge dran, und das wären dann in dem Fall deines Onkels wohl Du und alle anderen Neffen und Nichten.
Die Ausschlagungskette setzt sich dann beliebig weiter fort, wobei für jeden immer weiteren entfernteren Erben die Ausschlagungsfrist erst in dem Moment beginnt, in dem er weiß, dass er Erbe geworden ist. Erst wenn alle ausgeschlagen haben, erbt zum Schluß der Fiskus – und der kann nicht ausschlagen.
Entscheidet man sich aber doch so ein Erbe anzunehmen, in der Hoffnung doch mit wenigstens etwas plus aus der Sache zu gehen ( evtl. ist das Haus doch mehr wert als die Hypothek die zum Zeitpunkt des Erbes drauf lastet) und stellt dann im Nachhinnein fest, dass man doch nur Schulden bekommen hat, gäbe es noch die Möglichkeit eine Nachlaßinsolvenz einzuleiten. Dies ist aber sehr schwierig, denn man muss dem Insolvenzgericht eindeutig darlegen, warum man die Überschuldung des Erbes nicht vorher erkannt hat.
Ist eine ganz schön verzwickte Lage, so ein verschuldetes Erbe. Ich denke aber auch, dass da wohl am besten ein RA helfen kann.
Wenn man das so liest, ist das auch alles ein Mist in den man reinrutschen kann bei solch einer Sache, einer denkt er Erbt etwas und stürtzt sich damit voll in den Ruin.
Stimmt schon, wenn man erbt, dann erbt man eben alles: nicht nur das Vermögen des Erblassers, sondern eben auch dessen Schulden (Universalsukzession => Übergang von bestehenden Rechten und Pflichten einer Person auf eine andere). Aber um zu prüfen, ob ein Erbe sich "lohnt" hat man ja 6 Wochen Zeit.
Wie ist er denn "verhalbbrudert" bzw. in welchem Verhältnis stand er zum Erblasser? Um da etwas genaueres zu sagen, müßte man die genauen Verwandschaftsverhältnisse kennen.
Allerdings denke ich, dass wenn dein Vater mit dem Erbe nichts zu tun haben möchte, dann kann er es ausschlagen und er ist (egal was dann weiter passiert) raus aus der Sache. Egal was andere Eben sagen, ihn kann man ja nicht zwingen, ein Erbe auzunehmen.
Hatten denn die Halbschwester und der Halbbruder mehr Kontakt zu dem Onkel?
Es gibt nämlich die sogenannte Totenfürsorge. Dies ist ein Gewohnheitsrecht und regelt die Pflichten und Rechte rund um die Leiche und deren Beerdigung. Das heißt nichts anderes, als dass die direkten Angehörigen die Beerdigung im Sinne des Verstorbenen organisieren bzw. in Auftrag geben.
Allerdings bleibt das Totenfürsorgerecht dennoch bestehen, auch wenn der Erbe die Erbannahme ausschlägt.
Wenn es jetzt auch noch Meinungsverschiedenheiten bzgl. der Beerdigung gibt, dann aber nix wie hin zu einem Rechtsanwalt.
Theoretisch ist es möglich, dass dein Vater zwar seinen Erbanteil ausschlägt, sich auch aus der Bestattungssache raushält, aber dennoch die Kosten dazu anteilmäßig mit tragen muß.
Die Halbschwester hatte ein wenig mehr Kontakt,die ist sich aber mit meinen Vater einig! der es nun anders haben möchte,hatte gar keinen Kontakt zu den Onkel!
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Unser Quasseleckchen
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23.01.2010 18:41
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